Hamburg, 28. Oktober 2013
Dem Bilderbuchauftakt am Samstag folgte am Sonntag einer der furiosesten Sturmkrimis in der Geschichte der Kultregatta: Die 34. YACHT Meisterschaft der Meister ging am Sonntag in stürmischen Winden mit einem Favoritensieg zu Ende. Markus Wieser aus Starnberg verteidigte seinen Titel, gewann die weltweit einzigartige Regatta in Hamburg zum zweiten Mal in Folge und zum dritten Mal insgesamt. Mit der Berliner Olympia-Vierten Ulrike Schümann auf dem Vorschiff und dem Hamburger Trimmer Matti Paschen triumphierte der 49-jährige Segelprofi und mehrfache Weltmeister auf der Hamburger Außenalster.
Der BMW Yachtsport Botschafter war als Top-Favorit der insgesamt 31 deutschen Welt-, Europa- und nationalen Titelträger in die Meisterserie gestartet und wurde seiner Favoritenrolle auch in den grenzwertigen Windbedingungen am Sonntag mit Böen von über 30 Knoten souverän gerecht: "Es war am Ende nur noch überleben da draußen gefragt. Wir haben im Finale weniger Fehler gemacht als die anderen." Ulrike Schümann, deren Körper nach dem Extremeinsatz auf dem Vorschiff der B/one von blauen und grünen Flecken übersät war, sagte: "Das war großes Segelkino heute da draußen. Markus segelt einfach so smart, wartet auf seine Chancen und nutzt sie dann perfekt. Es hat wieder viel Spaß gemacht mit ihm zu segeln."
Platz zwei sicherte sich in zwei spektakulär spannenden Läufen im Triple-Race-Finale der Deutsche Matchrace Meister Carsten Kemmling aus Hamburg mit seinem Bruder Kai Kemmling und Henning Sohn. "Das Trio kam mehrmals nahe an Wiesers Crew heran und gewann beide Starts. Mit rund 30 Kilogramm mehr Crew-Gewicht und geschickten Schachzügen brachte Kemmling den Titelverteidiger in Bedrängnis, konnte sich aber nicht durchsetzen. "Markus ist Profi, wenn nicht Deutschlands bester Segler. Dafür sind wir sehr dicht an ihn rangekommen. Es war extrem anspruchsvoll da draußen. Ich hatte sogar Krämpfe im Arm vom Bändigen der Großschot." Im ersten Lauf der drei Finalisten kassierten sowohl Kemmling als auch die Crew von Lokalmatador Max Gurgel vom gastgebenden Hamburger Segel-Club einen Penalty und machten mit ihrem Infight unfreiwillig den Weg frei für Markus Wieser. Der hatte am Start ebenfalls einen Penalty erhalten und musste zunächst mit deutlichem Rückstand auf den Kurs gehen. "Da war der Matchrace-Spezialist Max Gurgel am Start sehr auf Draht und wir offenbar etwas eingerostet", zollte Matti Paschen später dem HSC-Team Respekt. Doch alle Bemühungen der Wieser-Jäger scheiterten am souveränen Segelstil des Starnbergers, dessen Frau Claudia und vier Töchter auf den HSC-Stegen erfolgreich die Daumen drückten.
Text: Tati Pokorny
Ergebnisse: www.hsc-hamburg.de
Link: www.yacht.de